Die Rollstühle

Die Rollstühle

Von Yosi Wanunu

Inspiriert von Eugène Ionescos Die Stühle

Eine Produktion von LizArt Productions in Kooperation mit Theater am Werk

Uraufführung

Sprache

Deutsch

Premiere am

27. Jänner 2024

Inhalt

Wir hatten andere Möglichkeiten, haben uns aber dafür entschieden, unser Leben in einem Stuhl zu verbringen. Als Gott uns sah, sprach er: Ich will nicht, dass diese Frauen hart arbeiten und vom Gehen müde werden. Ich will, dass diese Frauen wie Fabergé-Eier herumgetragen werden.“

Zwei Frauen vertreiben sich die Zeit auf einer verlassenen Bühne mit privaten Spielen und dem Erzählen von Geschichten, an die sie sich nur halb erinnern. Sie treiben in ihrer eigenen Welt umher und beschließen, ihre Weisheiten einem lebenslangen Freundeskreis mitzuteilen, während sie hektisch ihre Rollstühle über die leere Bühne schieben.

Bald wird das Publikum verstehen, dass die Frauen eine lose Version von Eugène Ionescos Stück „Die Stühle“ aufführen. Ihre Version ist eine Hommage an Ionescos erklärte Quellen für seine Ästhetik - Chaplin, die Marx Brothers, Buster Keaton, Laurel und Hardy, alte Zeichentrickfilme. In Ionescos Stück sind alle eingeladenen Gäste imaginär, in ihrer Version jedoch sind alle Gäste real.

Wie in einem alten Varieté-Theater ist der einzige Zweck dieser Gäste, die beiden Frauen zu unterhalten oder ihnen als Publikum zu dienen.

In Die Rollstühle wird die Absurdität der Sprache um die Absurdität der Körpersprache erweitert, die sich in behinderten Körpern, die sich in allen Körpern, die in Rollstühlen sitzen, manifestiert. Wie kommunizieren wir die Andersheit unserer Körper, unserer Bewegungen, unserer körperlichen Äußerungen?

Pressestimmen

"Was folgt, ist eine exzentrische Meditation. „Die Rollstühle“ verwischt auf humorvolle Weise die Grenze zwischen Fantasie und Halluzination, [...]"

Cornelia Scheuer, Bizeps, 08. Jänner 2024

"[...] fabelhaft absurde Uraufführung mit viel bösem Humor [...]"

Michael Wurmitzer, Der Standard, 30. Jänner 2024

"Der Abend wird vom trockenen Humor der beiden Protagonistinnen getragen."

Martin Thomas Pesl, Falter, 31. Jänner 2024

"Das Stück ist eine Einladung an das Publikum, sich auf eine komödiantische Reise zu begeben, die sowohl die Augen öffnet als auch das Herz berührt."

Wiener bz Meidling, 31. Jänner 2024

"Applaus für diese denkwürdige Produktion."

Susanne Zobl, Der Kurier, 02. Februar 2024

Credits

Inszenierung und Text

Yosi Wanunu

Bühne

Paul Horn

Sound

Michael Strohmann

Maske

Marietta Dang

Produktion

Kornelia Kilga

Mit

Vladimir Cabak

Romina Kolb

Elisabeth Löffler

Cornelia Scheuer

Florian-Raphael Schwarz

Regieassistenz

Charlotte Zorell

Übersetzung ins Deutsche

Friederike Kulcsar

Nächste Vorstellungen im Kabelwerk

Biografien

Cornelia Scheuer

lebt in Wien. Cornelia Scheuer war Gründungsmitglied der Performancegruppe “Bilderwerfer”, dem ersten mixedabled Tanzensemble in Österreich.  2006 gründete sie mit Elisabeth Löffler „LizArt Productions“.  Sie arbeitet kontinuierlich mit David Mayaan, Romy Kolb, toxic dreams und Ulrich Kaufmann zusammen.  Auftritte beim Festival der Regionen 2019 und 2021, Tangente Festival St. Pölten 2023.  Orte jenseits der klassischen Theatersituation haben sie immer inspiriert. Die permanente Auseinandersetzung mit der Umgebung in einer nach Perfektheit strebenden Gesellschaft ist Antriebs- und Inspirationsfeld.

Elisabeth Löffler

lebt in Wien, arbeitet seit mehr als zwanzig Jahren als Künstlerin im Tanz- und Performancebereich und ist Mitbegründerin von LizArt Productions. Letzte Produktionen: „Fix me if you can“ (Solostück) sowie.  „The Audition for the Role of Stephen Hawking in The Theory of Everything“ wurden in Wien und in Europa gespielt. (Kosmos Theater, ImPulsTanz Festival, brut Wien, Tampere Festival FL u.a. Sie ist Gründungs- und Vorstandsmitglied sowie Teil des künstlerischen Leitungsteam des Vereins MAD – Mixed Abled Dance & Performance.

Vladimir Cabak

Geb. und aufgewachsen in Montenegro, lebt seit 2016 in Wien. BA für klassischen Gesang an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Mitbegründer des Quartetts "Boureque" und Mitglied des Arnold Schönberg Chores.  Zusammenarbeit mit Beverly Blankenship, Nikolaus Habjan, Christoph Waltz, Daniel Foky, Kristine Tornquist, Romy Haag, Yosi Wanunu u.a., Auftritte in Opernäusern in Konzertsälen in Wien und europaweit.

Romina Kolb

arbeitet als unabhängige Tanzschaffende. Romina Kolb ist Teil von “MellowYellow” und “The Here and Now Collective“. Zuletzt performte Romina Kolb in David Maayans "The more it comes the more it goes" im Theater Hamakom. Romina Kolbs tänzerischer Hintergrund sind soziale zeitgenössische Tanzformen wie House und Waacking. 

Florian-Raphael Schwarz

Geb. 1986, lebt in Wien. Schauspielausbildung an der Schauspielakademie Elfriede Ott, Abschluss 2017. Engagements im Theater, u.a. im Theater Arche, TheaterCenter Forum, Stadttheater Mödling, Theatersommer Parndorf; sowie im Film, u.a. Universum History Wien (R: Katharina Heigl), Vienna 2020 (R: Richard Horn)

Paul Horn

Studierte Design/Experimentelles Gestalten/Bühnen- und Filmgestaltung in Rhode Island und an der Angewandten in Wien. Seit 1998 Lehrtätigkeit an der Kunstuniversität Linz. Seit 1997 zahlreiche Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland, mehrfach preisgekrönte Kurz- und Experimentalfilme für Kino und Fernsehen, Präsenz bei vielen Festivals. Zahlreiche Bühnenbilder für Theater- und Tanzgruppen und -häuser, für LizArt Productions realisierte er das Set von „I move like a disabled person“.

Yosi Wanunu

ist Regisseur und Autor, studierte Kunstgeschichte, Theater und Film in Israel, Europa und den USA. Auf seinen mehrjährigen weltweiten Arbeitsreisen trainierte er viele Spiel- und Inszenierungstechniken und -stile. Vor seinem Umzug nach Wien im Jahr 1997 lebte und arbeitete er acht Jahre lang in NYC, u.a. im BCBC, im Ohio Theatre, La Mama ETC, im Here und im Ontological-Hysteric Theatre von Richard Foreman. Er ist Mitbegründer und künstlerischer Leiter des Labels toxic dreams, mit dem er seit 1997 mehr als achtzig Eigenproduktionen realisierte. Daneben arbeitet er mit anderen freien Gruppen sowie im Auftrag von Institutionen im europäischen Raum; Vorträge und Lehrtätigkeit im Performancebereich.

LizArt Productions

LizArt Productions wurde 2006 von den Performerinnen Elisabeth Löffler und Cornelia Scheuer gegründet. Nach mehr als zehn gemeinsamen Arbeitsjahren im Performancebereich (Gruppe „Bilderwerfer“ und andere nationale und internationale Ensembles) haben die beiden behinderten Künstlerinnen mit LizArt Productions den Schritt zur Selbstbestimmung und Selbstverwaltung gemacht - sie entwickeln mit von ihnen ausgewählten Kolleg_nnen eigene Formate. Damit setzen sie auch ein Zeichen in einer Kunstlandschaft, in der Künstler_nnen mit Behinderung zwar vereinzelt auf der Bühne sichtbar sind, doch überwiegend innerhalb einer vorgegebenen Struktur von Menschen ohne Behinderung. Letzte Produktionen: I Move Like a Disabled Person; Scrutiny; The Audition for the Role of Stephen Hawking in The Theory of Everything; Fix Me if You Can, Acousmatic Dancefloor