(GEHÄUSE): AURUM

(GEHÄUSE): AURUM

Eine Aufführung in vier Etappen

Ein Projekt von Spitzwegerich in Koproduktion mit Theater am Werk

Sprache

Deutsch

Dauer

ca. 70 Minuten, keine Pause

Premiere

31. Oktober 2023

Inhalt

Dort, wo heute Theater gespielt wird, eröffnete Ende des 19. Jahrhunderts das Eldorado, ein Etablissement zum Vergnügen seiner Besucher_innen. Mit dem letzten Teil der mehrteiligen (GEHÄUSE)-Serie verleiht Spitzwegerich dem Theater am Werk am Petersplatz ein erweitertes Raumgedächtnis. Entlang des Mottos, nicht alles, was glänzt, ist Gold, erlebt das Publikum auch die Schattenseiten von diesem Ort und steigt mit jedem Schritt tiefer in das Gewölbe des Eldorados und seiner Geschichte.

Dort trifft man auf den Wassermann, der sein Eldorado zu einer Goldgrube machen will und deshalb auch kräftig anschaffen lässt: So verrichtet dort Anna Leitner ihre Arbeit, die sich ihre hundertachtzig Zentimeter langen Haare als Schutzwand um den ganzen Körper legt. Auch der einem k.u.k. Regiment entwachsene kleinste Mann von Wien hat es in der Riesenklarinette Klari der Großen zu einer neuen Anstellung gebracht.

Ebenso der Gründer selbst, der ehemalige Verwurster vom Schlachthof St. Marx, der sich mit Gedärm und Blut hocharbeitete. Dazwischen ziehen lange und laufende Nasen Sprechmaschinen auf, Wasserwesen und Nixen schwimmen auf verkokste Problembären zu, Hampelmenschen verlieren ihre raumfahrenden Gehirne – und alles sucht: Die richtige Tür zum 1000m2 großen Ballroompool.

Gold, als Material Meister der Formwandlung, scheint von schier unerschöpflicher Ausdauer zu sein. Es kann partout nicht zum Verschwinden gebracht werden, selbst wenn man es sich einverleibt, etwa stamperlweise Danziger Goldwasser. In (GEHÄUSE) AURUM zeigen sich die bisherigen (GEHÄUSE)-Texte von ihrer Goldseite: Anverwandelt verleihen sie einem längst zur Gruft abgestandenen Club im Innern der Wiener Innenstadt das Funkeln, ja den nötigen Glamour zur Wiedereröffnung. Die Stimmen und Figuren aus den vorangegangenen Etappen (GEHÄUSE) EAU-O, (GEHÄUSE) G’SPINST und (GEHÄUSE) GRABEN GRABEN und damit die Texte drei verschiedener Autor_innen gesellen sich zu den Wiedergängern dieses jahrhundertalten Unterhaltungsetablissements, sie kreuzen und überlagern sich zu einem metaphorisch dichten Textgewebe, einem Speicherall, einer Feier des Absurden.

Das Kollektiv Spitzwegerich wurde 2022 mit dem Outstanding Artist Award für darstellende Kunst des BMKÖS ausgezeichnet. „Die Ausgezeichneten zeigen: Kunst birgt die Kraft, eine Gesellschaft neue Perspektiven einnehmen zu lassen und Veränderungen herbeizuführen.“, so Andrea Mayer, Staatssekretärin für Kunst und Kultur.

Pressestimmen

"Ein vergnüglicher „goldiger“ Abend mit echten – und auch fiktiven – Einblicken in die Geschichte dieses heutigen Theaterorts."

Heinz Wagner, kijuku.at, 06. November 2023

"Wer sich in der abstrakten Welt des ehemaligen Vergnügungsetablissements und seinen illustren Protagonist*innen verlieren und dabei ein Fest des Absurden feiern möchte, dem sei ein Besuch im Theater am Werk am Petersplatz sehr empfohlen."

Sarah Wetzlmayr, Die Bühne, 03. November 2023

"Trotz Halloweenabend ist nicht gegruselt worden, hingegen überrascht, fasziniert, ein wenig verwirrt und bestens unterhalten. [...] Das Nicht-Normale (Normal gibt’s an der Tankstelle), also das Besondere, das Wunderbare, das Einzigartige nehmen wir mit nach Hause und packen es in Goldpapier."

Ditta Rudle, tanzschrift.at, 01. November 2023

Credits

Konzeption

Spitzwegerich

Spiel

Flora Besenbäck

Simon Dietersdorfer

Manfred Engelmayr

Lisa Furtner

Anna C. Hauf

Emmy Steiner

Rebekah Wild

Komposition und Live-Musik

Simon Dietersdorfer

Manfred Engelmayr

Anna C. Hauf

Text

Franziska Füchsl

Natascha Gangl

Max Höfler

Produktionsleitung und Lichtdesign

Felix Huber

Ausstattung

Flora Besenbäck

Felix Huber

Birgit Kellner

Christian Schlechter

Rebekah Wild

Choreographie

Martina Rösler

Emmy Steiner

Dramaturgie

Birgit Kellner

Alexandra Millner

Outside Eye

Aslı Kışlal

Nächste Vorstellungen am Petersplatz

Biografien

Spitzwegerich wurde von Birgit Kellner und Christian Schlechter als Plattform für Objekt- und Figurentheater gegründet und entstand aus der Sehnsucht, Theaterformate aufzuknacken und Experimentierräume zu schaffen. Den institutionellen Theaterbetrieb verlassend, befragt das Team von Spitzwegerich genreübergreifend künstlerische Formate, traut sich aus der eigenen Expertise und entwickelt Projekte kollektiv mit Künstler_innen anderer Sparten. Sie verstehen sich als Expert_innen für unwahrscheinliche Metamorphosen und als künstlerische Grenzgänger_innen, in Bild, Szene, Musik, Sound und Text. 2022 erhielt das Kollektiv die Auszeichnung “Outstanding Artist” für darstellende Kunst des Bundesministeriums für Kunst, Kultur und Öffentlicher Dienst Österreich.

Contenthinweis

(GEHÄUSE): AURUM: (GEHÄUSE): AURUM findet in Form eines Stationentheaters statt, das heißt das Publikum wird durch mehrere Räume des Theaters geführt. Eine Station (ca. 10 Minuten der Performance) ist leider nicht barrierefrei zugänglich (nur über Kellerstufen erreichbar), alle weiteren Stationen können barrierefrei besucht werden. Bei Fragen helfen wir unter info@theater-am-werk.at gerne weiter. 

Es stehen Steh- und Sitzplätze zur Verfügung.

Es kommt laute Musik und flackerndes Licht zum Einsatz.